Zu den wichtigsten Aufgaben eines Pfarrers gehört es, Seelsorger zu sein. Doch ist er damit nicht allein: Denn jedem Christen ist es aufgetragen und zugetraut, seinen Nächsten zu trösten und zu stärken. Und jeder, der sich um seinen Nächsten kümmert, sorgt damit auch für dessen Seele. Darum gibt es viele Seelsorgerinnen und Seelsorger in unserer Gemeinde.
Seelsorge ist eine Dimension aller meiner Tätigkeiten als Pfarrer. Ob ich unterrichte oder Gottesdienste mit der Gemeinde feiere, immer tue ich das auch als Seelsorger.
Seelsorge ist nicht auf die Abgründe des Lebens beschränkt. Sie beginnt beim Besuch zum Geburtstag, bei dem man dankbar das Leben feiert. Aber auch die Krisen des Lebens und des Glaubens haben hier ihren Ort.
Zur Seelsorge gehört Vertrauen. Darum erschöpft sie sich nur selten in einem einzigen Gespräch. Meist ist sie eine Dimension einer Beziehung. Weil zur Seelsorge Vertrauen gehört, wird das Seelsorgegeheimnis auch vom Staat respektiert und geschützt.
Seelsorge hört nicht an der Seele auf. Denn der Mensch kann nicht aufgespalten werden. Das lernen wir von Jesus, der in der Geschichte von der wunderbaren Brotvermehrung zu seinen Jüngern sagt: „Gebt ihr ihnen zu essen!“
Darum gehört es auch zur Seelsorge, wenn wir Menschen besuchen oder sie einladen, mit ihnen feiern oder sie im Alltag begleiten.
Ihr Pfarrer Lothar Breidenstein